Job Crafting
Beim Job Crafting werden einzelne oder mehrere Mitarbeiter von sich aus aktiv, um durch Veränderungen des Arbeitsplatzes ihre Arbeitsaufgaben sinnvoller und interessanter zu gestalten. Dabei ändern sich weder die Aufgaben, noch die Arbeitsmodelle oder die Inhalte von Grund auf, sie werden vielmehr durch die Angestellten so angepasst, dass sie gerne bessere Leistungen erzielen können und möchten.
Job Crafting ist ein relativ neues Konzept und wird manchmal mit Job Design verwechselt. Obwohl beide Methoden darauf abzielen, die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu verbessern, ist die Philosophie dahinter grundverschieden. Das Job Design ist ein Top-Down-Konzept, das durch die Unternehmensführung definiert und realisiert wird. Job Crafting ist dagegen explizit ein Bottom-Up-Konzept, bei dem die Impulse zur Veränderung von den Mitarbeitern selbst kommen.
Erlebte Selbstwirksamkeit führt zur Win-win-Situation
Job Crafting beginnt stets im Aufgabenbereich jedes einzelnen Mitarbeiters. Der Aufgabenbereich kann beispielsweise durch neue Priorisierungen verändert werden, wobei dann auch neue Absprachen mit den unmittelbaren Kollegen getroffen werden müssen. Im Ergebnis werden dann die Aufgaben innerhalb einer Abteilung oder eines Teams paritätischer und mehr nach den persönlichen Stärken verteilt.
Der nächste Punkt ist die Veränderung der professionellen Arbeitsbeziehungen zu anderen Menschen im Unternehmen. Durch die veränderte persönliche Arbeitsorganisation und die daraus erwachsenden Kapazitäten entsteht ganz automatisch eine anderen und bessere Kommunikation mit Kollegen und Führungskräften. Dadurch verbessert sich indirekt auch das Betriebsklima in der gesamten Organisation.
Durch diese beiden ersten Veränderungen ergibt sich der dritte Punkt fast von alleine: Der eigene Aufgabenbereich wird – vor allem durch die erlebte Selbstwirksamkeit – stärker positiver wahrgenommen. Somit wird eine klassische Win-win-Situationgeschaffen: für die einzelnen Mitarbeiter, für das Unternehmen und so letzten Endes auch für Kunden und Geschäftspartner.
Job Crafting als Tool für Führungskräfte
Als individuelles Tool der Weiterentwicklung kann Job Crafting gerade auch Führungskräften dienen, die die Mitarbeiterzufriedenheit und -effektivität erhöhen wollen. Wenn seitens der Führungsebene die Mitarbeiter dazu angeregt werden, eigenwirksam ihre Aufgaben an ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten anzupassen, so beugt dies Unzufriedenheit und mangelnder Motivation bei den Angestellten vor. Motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind eine der wichtigsten Grundlagen für ein authentisches Emloyer Branding.
Zufriedene und an ihrer Selbstwirksamkeit glaubende Mitarbeiter berichten üblicherweise sehr positiv von ihrem Arbeitsplatz und werden so schnell auch zu Markenbotschaftern ihres Unternehmens, was wiederum die Arbeitgeberattraktivität im Bereich Employer Branding stärkt.