Fluktuationsrate
Fluktuation bezeichnet das jährliche Ausscheiden von Mitarbeitern aus einem Unternehmen. Natürliche Fluktuation ist das Ausscheiden von Mitarbeitern durch Rente oder Tod.
Mithilfe der Fluktuationsrate lässt sich berechnen, wie sich die Anzahl der Personalaustritte in Relation zum durchschnittlichen Personalbestand verhält.
Um ein differenziertes Ergebnis zu erhalten, muss die Fluktuationsrate nach den Arten des Austritts oder der Ursache berechnet werden. Die Fluktuationsrate gilt als Maßstab für die Zufriedenheit der Mitarbeiter im Unternehmen, sie ist Teil des Controlling im Employer Branding.
Aussagekraft der Fluktuationsrate
Für die Berechnung der Fluktuationsrate gibt es verschiedene Methoden. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände empfiehlt in Deutschland die Anwendung der BDA-Formel.
In Summe drückt die berechnete Fluktuationsquote in Prozent aus, wie viele Mitarbeiter im Verhältnis zum durchschnittlichen Personalbestand das Unternehmen verlassen. Der Zeitraum für die Berechnung beträgt ein Jahr.
Die Gründe für den Austritt von Mitarbeitern variiert. Kündigung durch den Mitarbeiter, weil er sich verändern möchte oder ein befristeter Arbeitsvertrag sind mögliche Gründe.
Aber auch Unternehmenskündigung aus den unterschiedlichsten Gründen, das Erreichen des Rentenalters oder Austritte aufgrund von Arbeitsunfähigkeit führen zu Austritten.
Beispiel-Berechnung der Fluktuationsrate
Ein Unternehmen hat 820 Arbeitnehmer am Anfang, 834 am Ende des Jahres.
Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Personalbestand von 827 Arbeitnehmern.
Aus 70 Austritten im Geschäftsjahr ergibt sich eine Fluktuationsquote von 70 x 100 : 827 = 8,46 Prozent.
Auswirkungen für den Arbeitgeber
Ziel einer jeden Personalpolitik ist es, die Fluktuation niedrig zu halten. Eine Fluktuationsrate von null Prozent ist allerdings für kein Unternehmen wünschenswert.
Personalwechsel oder -austausch hat in einem gesunden Ausmaß Vorteile. Neue Arbeitnehmer kommen mit neuen Ideen. Dadurch erfolgt ein Wissenstransfer für das Unternehmen. Verbleibende Arbeitnehmer erhalten neue Aufgaben und können weiter wachsen.
Ist die Fluktuationsrate zu hoch stehen Arbeitgeber vor großen Problemen. Verlassen erfahrene Arbeitnehmer das Unternehmen kommt es zu einem Know-how-Verlust. Darüber hinaus kann es zu Verunsicherung der verbleibenden Mitarbeiter führen und bestehende Kundenbeziehungen gefährden.
Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist mit einem hohen Personalaufwand und finanziellen Kosten verbunden. Sie sind am Anfang wenig produktiv und darüber hinaus sind andere Arbeitnehmer zeitlich für die Einarbeitung gebunden.
Senkung der Fluktuationsrate
Der Hernstein Management Report bestätigt, dass Employer Branding die Fluktuation senken kann. Der Aspekt der Fluktuation ist genauso wichtig wie die Mitarbeiterbindung.
Die Fluktuation und die Bindung von für das Unternehmen wichtiger Arbeitnehmer stehen dabei in einem engen Zusammenhang mit dem Führungsstil von Vorgesetzten. Arbeitnehmer entscheiden sich für ein Unternehmen, trennen sich aber von Vorgesetzten.
Die klare Positionierung als Unternehmen erhöht die Mitarbeitermotivation im Unternehmen zu bleiben. Erfolgreiches Employer Branding führt zu einer deutlichen Kostensenkung. Mitarbeiter werden an das Unternehmen gebunden und die Kosten für das Recruiting werden reduziert.
Das Employer Branding legt den Schwerpunkt auf Mitarbeiter, die wertvoll für das Unternehmen sind. Jedes Unternehmen sollte sich die Fragen stellen, wie Mitarbeiter im Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit unterstützt werden können und was die Mitarbeiter zum Verbleib im Unternehmen benötigen. Individuelle Wahlmöglichkeiten sind eine wichtige Hilfe.
Das Gehalt, die freie Zeiteinteilung, Karrieremöglichkeiten und sonstige Benefits, aber auch das Betriebsklima spielen eine entscheidende Rolle.