Exit-Interview
Das Austrittsgespräch (auch: Exit-Interview) ist ein Gespräch zwischen einem Mitarbeiter, der ein Unternehmen verlässt, und einem Vertreter des Arbeitgebers.
Das Ziel des Austrittsgesprächs ist es, Feedback über die Gründe für den Weggang des Mitarbeiters und die Erfahrungen während seiner Zeit im Unternehmen zu erhalten. Das Austrittsgespräch soll dazu beitragen, dass das Unternehmen aus den Erfahrungen und Erkenntnissen des Mitarbeiters lernen und ggf. Verbesserungen vornehmen kann.
Das Gespräch ist Teil des Offboarding und Employer Branding. Es kann das Boomerang-Hiring vorbereiten.
Anlass und Form des Austrittsgesprächs
Das Austrittsgespräch kann auf Initiative des Unternehmens oder des ausscheidenden Mitarbeiters stattfinden. Im Idealfall findet es direkt am letzten Arbeitstag des Mitarbeiters statt, um möglichst zeitnah Feedback zu erhalten.
Das Gespräch kann persönlich oder auch schriftlich per Fragebogen oder Online-Umfrage durchgeführt werden.
Die persönliche Variante ist zu bevorzugen, da sie eine bessere Gesprächsatmosphäre schafft und eine tiefere Erkenntnis über die Gründe des Weggangs ermöglicht.
Eine Pflicht besteht nicht.
Es ist unerheblich, ob die Kündigung seitens des Mitarbeiters oder des Arbeitgebers erfolgt ist.
Systematik, Vorbereitung und Gesprächsdurchführung
Damit das Austrittsgespräch zielorientiert verläuft, sollte es strukturiert und systematisch vorbereitet werden. Der Arbeitgeber sollte im Vorfeld klären, wer für die Durchführung des Gesprächs zuständig ist, damit die Gespräche inhaltlich und zeitlich koordiniert werden können. Die Verantwortung kann beim Personalwesen, der Führungskraft oder unabhängigen Dritten liegen.
Für die Durchführung des Austrittsgesprächs sollten im Vorfeld Fragen vorbereitet werden, die auf die Gründe für den Weggang des Mitarbeiters und seine Erfahrungen im Unternehmen abzielen. Die Fragen sollten so gestellt werden, dass der Mitarbeiter offen und ehrlich antworten kann. Die Fragen sollten nicht wertend oder beschuldigend formuliert sein.
Gerade zum Ende der Zusammenarbeit erhält der Arbeitgeber und dann ehemalige Vorgesetzte ehrliche und wertvolle Informationen.
Fragen im Austrittsgespräch
Typische Fragen im Rahmen eines Austrittgesprächs zielen darauf ab, besser zu verstehen, warum der Mitarbeiter geht und welche Option zur Verbesserung er sieht.
- Was hat Sie dazu bewogen, das Unternehmen zu verlassen?
- Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer Arbeit und Ihrer Rolle im Unternehmen?
- Wie bewerten Sie die Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld?
- Hatten Sie genügend Entwicklungsmöglichkeiten und Unterstützung bei Ihrer Arbeit?
- Gab es Aspekte im Unternehmen, die Sie gestört oder frustriert haben?
- Was würden Sie dem Unternehmen empfehlen, um die Arbeitsbedingungen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern?
- Können Sie sich vorstellen, in Zukunft wieder für das Unternehmen zu arbeiten?
Vorteile des Austrittsgesprächs für das Boomerang-Hiring
Das Austrittsgespräch kann auch ein relevanter Faktor für das Boomerang-Hiring sein, bei dem ehemalige Mitarbeiter wieder in das Unternehmen zurückkehren. Durch das Austrittsgespräch können Arbeitgeber die Gründe für den Austritt des Mitarbeiters verstehen und gezielt an den genannten Problemen arbeiten, um sicherzustellen, dass der Mitarbeiter in Zukunft zufriedener ist und möglicherweise zurückkehrt.
Das Austrittsgespräch kann dazu beitragen, eine positive Beziehung zwischen dem Unternehmen und dem ehemaligen Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, was die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr erhöhen kann.
Das Austrittgespräch für das Employer Branding
Das Austrittsgespräch ist ein wertvolles Instrument für das Employer Branding. Wenn Unternehmen das Feedback der Mitarbeiter ernst nehmen und auf die genannten Probleme eingehen, können sie ihre Arbeitsplatzkultur und -bedingungen verbessern, was die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle zukünftige Mitarbeiter erhöht.
Der Aspekt Austrittgespräch bei der Entwicklung von Employer-Branding-Strategien berücksichtigt werden, da es eine Antwort auf Bedürfnisse der gewünschten Bewerbergruppen sein kann.